„Es liegt mir im Blut, mich für andere einzusetzen.“ Wenn Birgit Kirchner das sagt, dann ist das keine hohle Phrase. Schließlich war sie jahrelang Personalratsvorsitzende bei der Coburger Landesstiftung, Arbeitgeberin von mehr als 80 Frauen und Männern in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, im Naturkunde-Museum, im Europäischen Museum für Modernes Glas im Park von Schloss Rosenau und in der Hauptverwaltung der Stiftung in Schloss Ehrenburg. Auch nach ihrem Ausscheiden erfährt die jung gebliebene Oma von zwei Enkeln und einer Enkelin hohe Wertschätzung von ihren ehemaligen Kolleg:innen. Auf die Leute zugehen, zuhören, immer nah dran sein – das war und ist ihre Devise.
Die Oeslauerin Birgit Kirchner wurde in der Schalkauer Straße geboren, dort hat sie ihre frühe Kindheit verbracht. Von klein auf war sie als Sportlerin in das Vereinsleben eng eingebunden und ehrenamtlich aktiv. Dieses Engagement und den sportlichen Ehrgeiz hat sie auch auf ihre drei Kinder übertragen. Nach ihrer Tätigkeit als Personalfachkauffrau bei einem Coburger Maschinenbauer musste sie sich beruflich neu orientieren und etablieren. Sie erlebte einen „Karriereknick“, wie er damals fast immer und auch heute leider oft noch für junge Frauen nach dem Kinderkriegen normal war und ist. Und dennoch: „Im Sekretariat oben auf der Veste, da war ich wer!“
Von zwei prominenten Sozialdemokratinnen ist Birgit Kirchner schwer beeindruckt. Da ist zum einen die zeitweise in Coburg aufgewachsene spätere Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und heutige Ehrenbürgerin von Nürnberg, Renate Schmidt. Das SPD-Urgestein fordert in ihrem Buch „Ein Mann ist keine Altersvorsorge“ die Frauen auf, sich von jung an wirtschaftlich fest auf eigene Beine zu stellen. Das unterstützt Birgit Kirchner voll und ganz und ist froh, dass ihre eigene Tochter das beherzigt hat. Und da ist zum anderen die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katharina Barley, der sie kürzlich in Coburg persönlich begegnet ist. Birgit Kirchner: „Das ist eine Powerfrau. Sie vermittelt mir, welchen Schatz wir mit der Europäischen Union haben und wie wichtig die Verteidigung der Demokratie ist.“ Zwei Frauen, die Birgit Kirchner motivieren, sich politisch in Rödental zu engagieren. Auf der SPD-Liste zur Kommunalwahl 2026 kandidiert sie auf Platz 22.